2022
Malerei mit einer AR-Erweiterung
„Church/Factory“, Degree Show,
Camberwell College of Art, 2022
at Copeland Gallery, London
Das Gemälde „Transformation 1.0“ enthält eine Augmented-Reality-Erweiterung, die den Betrachter dazu einlädt, in die lebensgroße Szene einzutreten und so ein Portal zwischen einer Realität online und offline zu schaffen.
Das Werk ist so konzipiert, dass es sich in in zwei “Richtungen” (Utopie und Dystopie) lesen lässt. Betrachtet man es von oben nach unten, verlieren die dargestellten Körper zunehmend an Körperlichkeit. Sie transformieren ihre organische Form und nehmen gar Cyborg-ähnliche Züge an. Der Körper wird dekonstruiert und rekonstruiert, aber in diesem Fall nicht mit Blick auf das menschliche Vorbild. Liest man es jedoch von unten nach oben, wird der anorganischen Materie mehr und mehr Leben eingehaucht - die Technologie wird in dieser Utopie empfindungsfähig und menschenähnlich. Es wirft die Frage nach der zukünftigen Rolle unserer Körperlichkeit auf und hinterfragt den Körper als Medium in einer Zeit der allgegenwärtigen Digitalisierung. Durch die AR-Erweiterung wird noch deutlicher, dass sich der Betrachter bereits mitten in diesem Prozess des Wandels befindet. Er wird sich dieses Dazwischenseins jedoch erst bewusst, wenn er sich mit dem Internet verbindet und über das Display und die Kamera seines Smartphones den Zugang zu diesem neuen und parallelen Raum öffnet.